Pilztagebuch - 4. Quartal 2018


01.10.2018 Im Großen und Ganzen war die Vereinsexkursion am Wochenende sehr mager, die Wälder trocken und fast leer. Dafür das wir uns eigentlich in der besten Pilzzeit des Jahres befinden, war kaum ein Pilz zu finden. Es gab viele lange Gesichter, aber Torsten und ich waren durchaus zufrieden, eigentlich mehr als das. Neben frischen Fruchtkörpern von dem sehr farbenfrohen Becherling (Peziza limnaea), einen wollstieligen Birkenröhrling (Leccinum brunneogriseolum) und anderen sehr interessanten Kleinpilzen, machten wir am Waldweg wohl unseren Fund des Monats oder vielleicht des Jahres. Die kleine Marcelleina pseudoanthracina ist wahrlich kein Pilz den man jeden Tag findet. Glaubt man den Verbreitungskarten der DGFM, wurden diese Pilze erst ein mal im Oktober 1994 in Deutschland (Baden-Württemberg) nachgewiesen. Um auf Nummer sicher zu gehen, werden einige Exemplare für eine Sequenzierung verschickt. Gestern habe ich neben unseren Funden noch eine Zusendung von 4 Dosen mit verschiedenen Becherlingen mikroskopiert. Da wir heute ohnehin schmuddeliges Aprilwetter haben, werde ich noch einige neue Bilder auf der Seite hochladen und noch die gemachten Mikrobilder sortieren.

 

03.10.2018 Da es in Wismar weiterhin recht windig ist, mit stärken Böen, war ich heute nicht in den Wäldern unterwegs. So war ich lieber mit meiner Tochter auf einigen Wiesen und schaute mich nach Erdzungen und Keulenpilzen um. Es war keine große Überraschung, dass kaum Pilze aus dem ausgetrockneten Boden wachsen. Nach langer Suche gab es aber doch noch was, wie Becherlinge (Leucoscypha patavina und Octospora axillaris) und sogar kleine Keulenpilze. Clavaria krieglsteineri ist zwar nichts Neues mehr für mich, aber trotzdem schön sie zu finden. Es ist nun wieder etwas wärmer geworden und wir können die Angst vor Bodenfrost erst mal wieder beiseiteschieben.

 

04.10.2018 Während wir im Norden und auch andere Teile Deutschlands auf dem Zahnfleisch kriechen, um mal paar frische Pilze zu finden, sieht es in manchen Regionen ganz anders aus. Wie beispielsweise im Schwarzwald, dort soll es so richtig zur Sache gehen. Ein Pilz jagd den Nächsten. So konnte auch Günter Miglanz aus Trier, wunderschöne Bischofsmützen (Gyromitra infula) auf altem Fichtenholz finden. Im Süden ist diese Art zwar nicht so selten wie in Norddeutschland, aber dennoch ein schöner Fund. Glückwunsch noch mal an dieser Stelle. Heute wurde es erst gar nicht richtig hell am Himmel, grau in grau, aber so ist es nun mal im Herbst. Morgen soll aber es wieder etwas freundlicher am Himmel werden und ich werde eine kleine Exkursion in der Tongrube machen.

 

06.10.2018 Gestern und heute war ich zusammen mit meiner Tochter unterwegs und wir schauten uns die verschiedensten Biotope an. Wohlbemerkt wieder bei strahlendblauem Himmel, dazu leicht windig und das bei warmen 22 Grad, selbstverständlich ohne Regen. Bruchwälder, Nadelwälder, Bachtäler, Küstenwälder, Steilküsten, Kiesgruben, selbst auf einer Salzwiese, die dauerfeucht sein sollte, war es zu trocken. Heute Nacht schlägt das Wetter kurz um und die Temperaturen stürzen in der Nacht auf 5 Grad runter, bis es denn gleich Montag wieder spätsommerlich warm wird. Keine Ahnung, ob es noch mal besser wird.

 

10.10.2018 Heute trafen sich Chris Engelhardt, Torsten Richten und meine Wenigkeit, zu einer gemeinsamen Exkursion. Ich wählte ein Waldgebiet unweit von Wismar aus, in dem ich mir wenigstens paar frische Pilze erhoffte, sodass die beiden nicht umsonst die Strecke auf sich nehmen. Auf dem Hinweg sammelte ich für Torsten noch ein paar Becherlinge von der Tricharina ein, die ich vorgestern im Stadtgebiet fand. Kaum im Zielgebiet angekommen drehte ich schon eine kleine Runde, um mir einen Überblick zu verschaffen. Ich sah in den ersten 10 Minuten schon mehr Pilze, als in den letzten 3 Monaten zusammen. So begann und so endete die Tour auch, ein Pilz jagte den anderen. Unsere Dosen waren voll mit Becherlingen und ich denke, da haben wir alle eine lange Nacht vor dem Mikroskop vor uns. Einen Teil konnte ich schon bestimmen und die zweite Hälfte warten im Kühlschrank auf ihre Bestimmung. Ich bin gespannt, es sind tolle, hübsche und vor allem seltene Sachen dabei.

 

12.10.2018 Der Sommer und vor allem die Dürre wollen einfach kein Ende nehmen. Blauer Himmel von morgens bis abends und Temperaturen bis 25 Grad. So wollte ich heute an einem Waldmoor die Ränder absuchen, aber feuchte Ränder gab es nicht, stattdessen konnte ich trockenen Fußes, komplett durchgehen. In den nächsten Tagen soll es sommerlich weitergehen. Dies ist aber halb so schlimm, denn Torsten, Chris und ich sind noch lange nicht mit unseren Funden von vorgestern fertig. Tolle seltene Sachen dabei. Die Bestimmung nimmt teils viel Zeit in Anspruch, dazu kommt noch Bilder sortieren, Mikrobilder machen, Belege anfertigen und das alles neben Familie und Arbeit. In diesem Sinne sage ich tschüss bis morgen.

 

13.10.2018 Die miserable Pilzsituation kann bei dieser Wetterlage auch nicht besser werden. Weiterhin Sonne von früh bis spät und Temperaturen von 27 Grad. So geht es auch die komplette nächste Woche weiter, oh ne warte, für Donnerstag haben sie uns für ganze 2 Stunden, eine Regenwahrscheinlichkeit von stolzen 37% eingeräumt. Kurz und knapp gesagt, die Lage ist und bleibt weiterhin extrem beschxxxxxx! Ändern kann man es ohnehin nicht. Da ich sowieso hauptsächlich seit April in Sümpfen und Mooren suchen muss, kann ich auch den Rest des Jahres dort verbringen. So auch morgen, wo genau ich mit meiner Tochter suchen werde, entscheide ich spontan.

 

Der Sommer regiert gnadenlos weiter. Wie ich gestern und heute feststellen musste, sind nun auch die Landstriche wieder ziemlich trocken, die in der Vergangenheit wenigstens etwas Regen abbekommen haben. So durchstreifte ich einige Gebiete, die sich in der letzten Woche, sehr artenreich zeigten. Hier und da mal ein Schirmpilz oder ein paar Waldchampignons und das war es auch schon. Abgesehen von diesem nervigen Hallimasch, den ich weder noch sehen oder hören mag. Ich habe noch einige Funde, die mikroskopiert werden müssen und eine Zusendung mit Becherlingen, wartet auch noch auf eine Bestimmung.

 

21.10.2018 Deutlich kälter ist es nun geworden, aber immer noch kein Tropfen Regen. Für Montag und Dienstag wurde etwas Niederschlag angekündigt. Da bin ich mal gespannt. Im momentan bin ich ohnehin verstärkt nach Wiesenpilze schauen, da könnten ein paar Liter Regen, für meine Interessen schon ausreichen. Heute Nachmittag werde ich eine Tour starten und mit etwas Glück, sind die Wiesen durch den Nebel einigermaßen feucht und ich kann was Schönes finden. Steilküsten, Ton- und Sandgruben, brauche ich erst gar nicht ansteuern, da ist es nämlich seit Monaten staubtrocken und die Böden sind steinhart.

 

22.10.2018 Obwohl für heute schlechtes Wetter angesagt war, wurde es ab Mittag richtig schön. Etwas windig, aber sonst relativ mild mit viel Sonneschein. Ich war kurz unterwegs, aber was Besonderes konnte ich nicht finden. Paar Halskrausen-Erdsterne und einen kleinen Moosbecherling, den ich aber noch nicht mikroskopiert habe. Morgen soll es recht herbstlich werden, mit stürmischen Böen und Regen kann am Vormittag auch dabei sein.

 

24.10.2018 Zwei Tage Herbststurm liegen hinter Norddeutschland und wieder gab es kaum Niederschlag. Vorgestern 1,8 Liter und gestern 2,7 Liter ... nicht ein mal 5 Liter, das ist doch Mist. Da mir zurzeit einige persönliche ernste Dinge durch den Kopf spuken, ist mir auch nicht grade danach, die vertrockneten Wälder abzusuchen.

 

04.11.2018 Da es mir zurzeit nicht so gut geht und ich durch meine neue Arbeit ohnehin wenig Zeit hatte, habe ich es aber heute mal geschafft, ein bisschen nach den Pilzen zu schauen. So machte ich mich bei sehr bedecktem Himmel auf die Jagd nach Wiesenpilze. Wie es zu erwarten war, gab es nicht viel zu finden, aber ein paar Sachen gab es trotzdem. Ein paar Saftlinge, Erdzungen und zahlreiche Fruchtkörper von Clavaria krieglsteineri konnte ich finden. Beim Wetter bleibt es weiterhin mild, von Regen gibt es immer noch keine Spur, aber der nervige Wind hat zum Glück nachgelassen. Die Wiesenpilze werden hoffentlich noch etwas nachlegen und ich bin mir sicher, da wird es trotz der Trockenheit in diesem Jahr noch paar schöne Funde geben.

 

11.11.2018 Durch die neue Arbeit habe ich unter der Woche leider keine Zeit für die Pilze. Am Freitag konnte ich aber nach dem Feierabend einen schönen Fund machen. Kleine gestielte Becherlinge (Sclerotinia trifoliorum), auf einer kleinen moosreichen Wiese. Gestern besuchte ich einen kleinen Hang im Wismarer Stadtgebiet und konnte neben der nicht häufigen Erdzunge (Geoglossum elongatum), zahlreiche und recht große Exemplare der Wiesenkeule (Clavaria krieglsteineri) finden. Heute am frühen Nachmittag, guckte die Sonne etwas raus und ich schaute, ob ich etwas Pilziges finden kann, aber das Einzige was ich gefunden habe, waren nur ein paar Moosbecherlinge. Zwar nicht schlecht, aber leider nichts Neues, sondern nur wieder Octospora leucoloma. Es ist und bleibt weiterhin relativ mild und von fehlendem Niederschlag brauchen wir wohl dieses Jahr nicht mehr zu reden. Da aber die Luftfeuchtigkeit zu dieser Jahreszeit bekanntlich zunimmt, sollte dies für das Wachstum einiger Arten ausreichen.

 

17.11.2018 Das Töchterchen hatte ihren fünften Geburtstag und dadurch war auch am Wochenende die freie Zeit größtenteils verplant, trotzdem schafften wir es für zwei Stunden in die Tongrube bei Degtow zu fahren. Viel gab es nicht, ein paar Jungfern-Ellerlinge und bekannte Keulenpilze, der beste Fund war noch Lasiobolus cuniculi auf Reh-Losung.

 

25.11.2018 Gestern passte alles. Ich hatte Zeit, das Zielgebiet war gut, das Wetter spielte mit und ein paar schöne Funde gab es auch. Zuerst fuhr ich mit meiner Tochter zum Priwall, ganz im Westen von Mecklenburg-Vorpommern an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Dort trafen wir pünktlich auf Chris Engelhardt und wir durchstreiften zusammen die Küstenlandschaft. Der nur aus Sand bestehende Boden war sehr trocken und allgemein habe ich es mir vorher im Kopf anders vorgestellt und wir entschlossen uns, die Lokalität zu wechseln. Wir setzen nach Steinbeck um, dort gibt es schöne naturbelassene Steilküste mit den unterschiedlichsten Bodenarten (Lehm, Sand, Ton und Kreide). Der beste Fund war der Borstling Scutellinia kerguelensis. Neben kleinen Hutpilzen gab es auch Becherlinge der Gattung Peziza, aber da bin ich mit der Bestimmung noch nicht ganz zufrieden. Das einzige Problem war der Zeitdruck, da es ohnehin sehr bewölkt war, mussten wir aus Lichtmangel die Tour gegen drei Uhr beenden.

 

02.12.2018 Wie die Zeit vergeht und nun haben wir schon den ersten Advent. Gestern fing der Dezember schon super an. Ich war in einer für mich neuen Kiesgrube unterwegs und wurde nicht enttäuscht. Es ist etwas feuchter geworden und die Temperaturen bewegen sich Tag und Nacht im Plusbereich. Perfekte Bedingungen, um auf die Jagd nach kleinen Becherlingen zu gehen. Es gab einiges zu finden, Pseudombrophila, Octospora, Melastiza, Leucoscypha und der Knaller waren kleine rote Moosbecherlinge aus der Gattung Lamprospora. Das Wirtsmoos sollte eine Alonina Art sein und das macht die Sache noch interessanter. Denn dieses Moos ist bei uns schon nicht häufig und dann noch eine Lamprospora daran zu finden ist schon Glück. Bei der Bestimmung gibt es noch offene Fragen zu beantworten, deswegen kann ich die genaue Art noch nicht benennen. Darum werde ich am späten Nachmittag, noch zu Torsten Richter nach Rehna fahren. Ich bin gespannt, was es in den nächsten Tagen und Wochen noch zu finden gibt. Nach so einem extremen trockenen Jahr können auch Arten wachsen, die man sonst eben vielleicht nicht finden kann.

 

08.09. Bei nassem und stürmischem Küstenwetter ging es heute wieder auf zu einer Exkursion. Bei milden 7 Grad erreichte ich kurz nach Sonnenaufgang die Steilküste bei Brook und hatte dort nur etwa eine Stunde Zeit, weil ich mich schon gegen 10:30 in der Kiesgrube bei Roggenstorf mit Torsten Richter und Chris Engelhardt traf. Pilze gab es reichlich und auch ein paar schöne Raritäten waren dabei. Da noch nicht alles mikroskopiert wurde und bestimmt wurde, werde ich morgen noch ein paar Zeilen schreiben und die gefundenen Arten nachreichen.

 

09.12. Bei milden 5 Grad war ich heute an der Ostsee bei Hohen Wieschendorf unterwegs. Auf diesem extrem lehmigen Boden konnte ich aber nur eine große Gruppe von orangen Kurzhaar-Borstlingen finden. Anschließend war ich noch auf dem Friedhof in Proseken und schaute mir dort eine schöne Stelle mit Lebermoosen an, aber leider wurde ich dort nicht fündig. Folgende Funde von der gestrigen Tour konnten bis jetzt mikroskopisch bestimmt werden. Octospora leucoloma, Octospora crosslandii, Octospora leucoloma var. tetraspora, Octospora gemmicola, Octospora coccinea, Octospora axillaris var. tetraspora, Lamprospora dictydiola, Lamprospora miniata var. parvispora.

 

23.12.2018 In den vergangenen Tagen war ich zwar auch hier und da mal unterwegs, aber was Interessantes konnte ich nicht finden. Nur an der Steilküste bei Hoben und in einer Kiesgrube bei Hohen Viecheln, konnte ich paar Moosbecherlinge (Octospora coccinea) finden. Mit etwas mehr Zeit im Gepäck war ich heute in einem noch aktiven und sehr großen Kiestagebau unterwegs. Das Wetter war echt mies, und nachdem der Regen immer stärker wurde, brach ich die Tour ohne Pilzfunde ab. Auf dem Weg zum Auto, an einem rutschigen Hang, konnte ich denn doch noch was Spannendes finden. Am Moos Rhytidiadelphus squarrosus (Sparriges Runzelbrudermoos), gab es weiße 1 mm kleine Becherlinge. Nach kurzem Mikroskopieren kam ich vorläufig zu Bryoscyphus phascoides. Torsten Richter wird sich den Fund auch noch genauer anschauen und mir hoffentlich den tollen Fund bestätigen. Da ich nun ein paar Tage frei habe, werde ich auch wieder öfter unterwegs sein. Der Boden ist gut mit Regen versorgt und die milden Temperaturen machen die Sachen natürlich fast perfekt. Ideale Bedingungen! In diesem Sinne wünsche ich allen ein paar ruhige und vor allem friedliche Feiertage

 

29.12.2018 In der vergangenen Woche war das Wetter weiterhin unangenehm schlecht, aber dafür mild. Immer wieder Nieselregen bei 4 bis 8 Grad. So richtig hell wurde es selten, trotzdem war ich in den letzten Tagen täglich unterwegs. Egal wo ich war, konnte ich unter anderem Becherlinge, fast im Stundentakt finden, besonders im Wismarer Gebiet. Abends waren die Dosen voll und wurden nachts am Mikroskop bestimmt. Aufregende Sachen waren nicht dabei, außer seit langem mal wieder der viersporige Moosbecherling (Octospora leucoloma var. tetraspora). Gestern ging es über die Mittagszeit, mit den Kindern, zur Steilküste bei Boltenhagen. Das war der letzte Steilküstenabschnitt, den ich in diesem Jahr noch inspizieren wollte. Von der westlich gelegenen ehemaligen innerdeutschen Grenze bis hin zur Insel Poel, habe ich in diesem Herbst nun alle Steilküsten in Westmecklenburg nach Pilzen abgesucht. Im nächsten Herbst wird es denn von Wismar aus, an der Ostsee entlang, immer weiter in Richtung Osten gehen. Jedenfalls wurde ich auch gestern an der Küste fündig, sogar Moosbecherlinge aus der Gattung Lamprospora waren dabei. Heute war ich im Wismarer Bürgerpark unterwegs und auch dort gab es kleine Becherlinge an fast jeder Ecke. Morgen werde ich mich wohl zur letzten gemeinsamen Exkursion mit den Chris Engelhardt und Torsten Richter treffen. Im Dienste der Sache werden wir drei, morgen ein Kiestagebau in der Nähe von Wismar unter die Lupe nehmen. Ich bin gespannt, dass Wetter soll jedenfalls mitspielen und Pilze werden wir auf jeden Fall finden.

 

30.12.2018 Tolle Tour mit Chris und Torsten in einer der größten Kiesgruben, die wir in Nordwestmecklenburg haben. Ich wählte diesen Kiesabbau vor den Toren Wismars, weil ich dort kürzlich seltene Moosbecherlinge (Lamprospora & Bryoscyphus) fand. Für mich der beste Fund des Tages waren aber winzig kleine Becherlinge, direkt auf nassem Schlamm - Ascobolus behnitziensis.

 

31.12.2018 Mit den heutigen Zeilen verabschiede ich mich aus dem Jahr 2018. Ich wünsche allen Lesern vom Pilz-Tagebuch einen entspannten Jahreswechsel und ein gesundes neues Jahr. Rückblickend hatten nicht nur Pilzfreunde ein schweres Los, sondern auch sehr viele Tiere, Pflanzen und Landwirte hatten es mehr als schwer. Schon im Frühling war der Wurm drin. Am ersten April hatten wir in Mecklenburg-Vorpommern 30 cm Neuschnee vor der Tür liegen. Als wenn das aus der Sicht der Pilz- und Morchel-Liebhaber nicht schon schlimm genug wäre, sollte es der letzte nennenswerte Niederschlag bis weit in den Herbst gewesen sein. In 8 Monaten hatte es in Wismar dreimal geregnet (zusammen ca. 55 Liter) und zu diesem Zustand gesellte sich sehr oft die Sonne mit Sonnenschein von morgens bis abends. Gab es mal keine Sonne, dann fegte ein sehr trockener Ostwind übers Land. Kurz gesagt war die Lage von vorne bis hinten mehr als schlecht. Ab Mitte November wurde es etwas feuchter, was aber mehr an den längeren Nächten lag und nicht am Niederschlag. Es regnete zwar hier und da mal, aber einen kräftigen und flächendeckenden Landregen gab es bis heute nicht. So nun habe ich genug gejammert und es ist ja nicht so, als hätte ich nichts gefunden. Zugegeben es war nicht immer leicht, oft sehr frustrierend und anstrengend. Schlechter als das Alte, kann das neue Jahr nicht werden und deswegen bin ich guter Dinge, dass es in Zukunft wieder artenreicher wird. Das neue Pilzjahr beginne ich morgen am 01.01. gleich mit einer Tour in den Auwald. Also Ahoi, wir hören und lesen uns 2019 wieder.