Pilztagebuch - 2. Quartal 2021


April * Mai * Juni

 

01.04.2021 - Wie jedes Jahr am ersten April besuche ich die sandigen Kiefernwälder, um zu sehen, ob und wie weit die Entwicklung der Frühjahrslorchel ist. In diesem Jahr sind sie noch nicht einmal zu sehen, das hatte ich so auch noch nicht erlebt. Nun ja, zumindest sind die Scheibenlorcheln schon gut entwickelt. Ich bin gespannt, ob ich über die Osterfeiertage die erste Morchel 2021 finden kann. Speisemorcheln ohnehin noch nicht, aber vielleicht finde ich endlich auch mal eine Spitzmorchel in unseren heimischen Nadelwäldern.

 

02.04.2021 - Karfreitag ist für mich ein ganz normaler Tag, außer das ich da in der Regel freihabe. Aus diesem Grund war ich heute wieder unterwegs. Ich versuchte mein Glück in einer Kiesgrube, aber das stellte sich als Fehlentscheidung heraus. Pilze konnte ich dort nicht finden, denn durch anhaltende Winde sind die Sandbereiche bereits stark abgetrocknet. Mal schauen, ob ich morgen mehr Glück habe.

 

05.04.2021 / Ostermontag - Bis zum Mittag gab es heute Schneeregen mit zum Teil ungemütlichen Graupelschauer. Dazu herrscht heute an der gesamten Ostseeküste recht starker Wind mit Sturmböen um 85 km/h (24m/s, 47kn, Bft 9), trotzdem war ich auch heute wieder "im Dienste der Sache" unterwegs. Erst ging es erfolglos in dem Raum Gadebusch, um Moosbecherlinge zu suchen, danach fuhr noch in einen Auwald, um nach Morchelbecherlingen zu gucken. Das Wäldchen ist geprägt von viel Totholz und auch das Eschentriebsterben schreitet dort unaufhaltsam voran. Der starke Wind verursachte bei mir ein unangenehmes Gefühl, dass ich mich lieber nicht länger wie nötig dort aufgehalten habe. Ich verschaffte mir einen Überblick und war von dem Ergebnis nicht gerade positiv angetan. Ich konnte lediglich acht Fruchtkörper vom Morchelbecherling (Disciotis venosa) ausfindig machen. Das ist nicht viel, ist es doch einer "meiner" besten Plätze, wenn es um diese Art geht. Geschmacklich gehört der adrige Becherling zu den besten Speisepilzen. Am nächsten Wochenende werde ich dieses Gebiet erneut aufsuchen und mal schauen, ob es noch ein paar mehr geworden sind. Da die Morchelbecherling in den vergangenen zwei Jahren schon wenige Fruchtkörper gebildet hat, hatte ich in diesem Jahr eigentlich mit etwas mehr gerechnet. Vorgestern habe ich noch eine schöne und vielversprechende Feuerstelle im Züsower Forst entdeckt, die ich mir unbedingt merken muss. Auf solch besonderen Plätzen kann man mit Glück richtig schöne Pilze finden.

 

09.04.2021 - Jetzt haben wir es fast Mitte April, aber es fühlt sich an, als hätten wir Januar. Die Kälte ist die eine Sache, aber dieser wirklich nervige Wind frustriert obendrein noch einmal richtig. Der Blick auf das Wetter der nächsten Tage zeigt kaum Veränderung. Tagsüber gehen die Temperaturen selten über die 10 Grad und nachts kratzen wir weiterhin an der Nullmarke. Der heutige Besuch bei den Morchelbecherlingen versprach auch kaum positive Zukunftsgedanken. Ein Teil der Fruchtkörper waren bereits luftgetrocknet, bevor sie größer als eine Euromünze wurden. Die etwas größeren Fruchtkörper waren von den immer wiederkehrenden Hagelschauer der letzten Tage schwer gezeichnet. Morgen soll es trocken bleiben und mal schauen, wo es mich hin verschlägt und ob ich frische Pilze finden werde.

 

11.04.2021 - Nachdem ich nun die ersten Morchelbecherlinge finden konnte, machte ich gestern einen Lorchel-Kontroll-Ausflug. An zuverlässigen Stellen unter Pappeln gab es weder die Weißstieligen, noch die Rippenstieligen Lorcheln zu sehen, selbst die relativ häufigen Frühjahrslorcheln unter Kiefern konnte ich nicht finden. Einzig die Schwarzweißen Becherlorcheln (Helvella leucomelaene) standen pünktlich und in großer Stückzahl am Standort. Heute Vormittag fiel etwas Niederschlag in Form von Regen, nicht viel, aber immerhin 6,4 Liter.

 

13.04.2021 - Erneut waren gestern und heute Morgen die Scheiben der Autos wieder völlig vereist und auch am Tag wurde es mit max. acht Grad nicht besonders warm. Das teils freundliche Wetter wurde und wird immer wieder von Hagel- und Graupelschauer unterbrochen. Dem Wind geht nun zwar etwas die Luft aus, aber trotzdem will er nicht aufhören zu nerven. Pilze, die es bei der Kälte schaffen zu wachsen, werden gleich durch den Wind luftgetrocknet und konserviert. Nicht nur die großen Pilze tun sich bei dieser Witterung schwer, auch Becherlinge scheinen im Moment überhaupt nicht Wachsen zu wollen. Mal sehen, wie es in den nächsten Tagen weitergeht.

 

15.04.2021 - Es war und ist einfach noch zu kalt, man muss sich in puncto Morcheln noch etwas gedulden. Nachts klettern die Temperaturen immer wieder in den Frostbereich und auch tagsüber bleibt es unangenehm unterkühlt. Ab nächster Woche könnte etwas Regen auf uns zu kommen und die Temperaturen sollen dann endlich auch in den zweistelligen Bereich gehen. Ob und wie es kommt, bleibt erst einmal abzuwarten.

 

16.04.2021 - Freitag nach der Arbeit habe ich noch eine Stelle mit Morchelbecherlingen kontrolliert, es gab wenige Fruchtkörper und davon waren sogar schon viele durch den Wind angetrocknet. Ansonsten gab es nur ein paar Anemonenbecherlinge und reichlich frischen Schnittlauch.

 

17.04.2021 - Morgens bei meiner Hunderunde konnte ich die ersten kleinen Speisemorcheln 2021 in Wismar finden. Daraufhin konnte ich an sonnenexponierten Stellen insgesamt 5 kleine Morcheln ausfindig machen. Der Anfang ist gemacht, ich denke und wie es die Vergangenheit zeigt, dauert es noch ca. zwei bis drei Wochen, bis es in unseren Wäldern auch endlich so weit ist. Angespornt durch den unerwarteten Morchelfund machte ich eine Visite im Kiefernwald. Um es kurz zu machen, viel gab es nicht und allgemein war es sehr pilzarm. Nur an einzelnen Stellen gab es paar Scheibenlorcheln, die aber mittlerweile Ihren Zenit überschritten haben und von den sonst orthäufigen Frühjahrslorcheln gab es nur Einzelexemplare.

 

25.04.2021 - Da gestern meine Frau Geburtstag hatte, ging es ausnahmsweise mal nicht auf die Pilzsuche. Heute war ich zwar los, aber mein Auto machte Probleme, sodass ich nach kurzer Strecke die Heimreise antreten musste. Im Stadtgebiet kann man mit etwas Glück hier und da mal eine Speisemorchel finden, aber wenn, sind sie noch sehr klein oder sind durch Wind schon wieder unansehnlich geworden. Wind ist ein gutes Stichwort, ich habe es schon öfter mal erwähnt, aber ich muss es noch einmal schreiben: Dieser anhaltende Wind macht echt keinen Spaß mehr, im Gegenteil, er nervt. Mir geht das wirklich dermaßen auf die Nerven, dass diese Tatsache einen schon fast wütend macht. In jedem Frühjahr ist irgendwas anderes, entweder wir vertrocknen hier oben an der Küste oder es ist so windig das alles, was aus dem Boden kommt, gleich luftgetrocknet wird und in diesem Jahr haben wir zu dem überaus lästigen Dauerwind auch noch Temperaturen wir sonst im Januar. Am Tag wird es nicht wärmer als zehn Grad, in den Nächten Bodenfrost und als Sahnebonbon gibt es nicht mal Regen. Jedenfalls habe ich persönlich den Eindruck, dass der Wind Jahr für Jahr zunimmt. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, vielleicht habe ich früher einfach nur nicht auf solche Dinge geachtet.

 

27.04.2021 - Die Sonne scheint, aber es ist kalt und bleibt es weiterhin. In den letzten Nächten gingen die Temperaturen wieder bis minus 4 Grad in den Keller. Gestern nach der Arbeit ging es noch für zwei Stunden raus an die Luft und wie sollte es anders sein, die Augen immer in Richtung potenzieller Morchelstellen gerichtet. Sonnenexponierte Ecken, wo der Löwenzahn schon in voller Blüte steht, sahen stellenweise sehr interessant aus. Der Boden war noch feucht, es gab Eschen und schöne Schlüsselblumen, die einen Kalkboden anzeigen. Morcheln konnte ich trotz der schönen Umgebung leider nicht finden, aber ich werde dieses Gebiet zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aufsuchen. Heute gingen mir in einem anderen Habitat mit Apfelbäumen dann doch noch sechs knackfrische Speisemorcheln ins Netz. In ganz Deutschland scheint es ein gutes Morcheljahr zu sein. Die Einschläge kommen zwar immer dichter, aber bei uns im Norden scheint es nicht so wirklich zu zünden. Morgen habe ich Urlaub, das muss und werde ich ausnutzen, bevor das Wetter ab Donnerstag schlechter wird.

 

29.04.2021 - Am vorletzten Tag des ansonsten kältesten April seit vierzig Jahren, wird es mit dem Einzug von Regen auch bei uns etwas milder. Seit heute Morgen regnet es leicht und bis jetzt sind 6,4 Liter gefallen. Das Regenradar zeigt noch etwas Regen an, sodass wir bis zum Abend hin vielleicht die zehn Litermarke erreichen können. Gestern an meinem freien Tag, habe ich eine intensive Morchelsuche betrieben, die leider völlig erfolglos war. Nicht einmal kleine Exemplare konnte ich ausfindig machen und ansonsten hinkt die Entwicklung der Natur auch noch gut zwei bis drei Wochen hinterher. Klar kann man hier und dort auch mal eine Morchel im Sonnenlicht finden, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es in den klassischen Morchelgebieten bisher einfach viel zu kalt war und deswegen keine wachsen. Falls es doch noch ein paar Exemplare schaffen sollten, werden die Schnecken jetzt bei diesem Regenwetter schneller fressen, als das die Morcheln wachsen können. Wenn es bei uns schon nicht wärmer wird, so soll es zumindest ab sofort in den Nächten frostfrei bleiben. Regen kann mitunter auch immer wieder mit dabei sein, nicht viel, aber der Boden ist nicht besonders trocken, sodass auch kleine Regenmengen immer etwas bewirken können. Ob ich in diesem Jahr noch einmal auf Morcheljagd gehe, ist ungewiss. Ich glaube, viel wird bei uns im Norden diesbezüglich nicht mehr passieren. Sollte die Witterung so nasskalt bleiben wie bisher, stehen bei mir sowieso ganz andere Pilze auf der Such-Agenda. Regenmenge 12 Liter

 

01.05.2021 - Der ersten Mai ist immer ein gutes Datum, um Morcheln zu jagen. Da es in diesem Jahr aber mit den Morcheln eher schleppend vorangeht, entschloss ich mich heute noch einmal in einem Wald mit Kiefern und Fichten zu fahren. Ich dachte, nun müssten die Lorcheln auf ihrem Wachstumshöhepunkt zu sein, nachdem sie sich bis jetzt kaum gezeigt haben. Wie ich aber schnell leider feststellen musste, gab es nur noch den Rest vom berüchtigten Schützenfest. Zwei kleine und doch schon sehr alte Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) direkt am Waldweg und ein paar wenige überständige Scheibenlorcheln (Gyromitra ancilis) an vergrabenden Kiefernästen. Quasi ist die Lorchelzeit im Frühling bereits beendet, bevor sie richtig begonnen hat und so scheint es sich in diesem Jahr auch bei den Morcheln abzuzeichnen. Etwas enttäuscht habe ich auf dem Rückweg noch in einer Kiesgrube angehalten und mich dort ein wenig umgesehen. Ich inspizierte eine feuchte Stelle mit Lebermoosen, auf der Suche nach den seltenen Moosbecherling Octospora nicolai. Wie es zu erwarten war, konnte ich die kleinen gelben Becherlinge auf den alten Blättern von Brunnenlebermoos nicht finden, aber dafür zwei frische Fruchtkörper von dem Moosbecherling Bryoscyphus atromarginatus. Diese Art habe ich zwar schon einmal vor drei oder vier Jahren gefunden, aber in einer ganz anderen Lokalität und 25 Kilometer entfernt vom heutigen Fundort.

 

04.05.2021 - Gestern habe ich extra früher Feierabend gemacht und heute bin ich auch gleich nach der Arbeit los, um vielleicht doch noch ein paar Morcheln zu finden. An beiden Tagen wurden wir von Regenschauern und von teils kräftigen Sturmböen begleitet. Das so etwas passieren kann, war mir auch von Anfang an klar. Da das Wetter aber auch in den nächsten Tagen nicht besser oder sogar noch durchwachsener werden kann, wählte ich lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. Wie dem auch sei, gestern in Richtung Schwerin konnten wir ein paar Morcheln aufspüren, aber heute in Richtung Grevesmühlen, legten wir bezüglich Morcheln eine Nullrunde hin. Es ist weiterhin sehr unterkühlt, aber die Temperaturen steigen, zumindest zum Wochenende hin, leicht an und bis zur Monatsmitte soll es auch regnerisch weitergehen. Scheibenlorcheln, Morchelbecherlinge und Frühjahrslorcheln gab es in diesem Jahr nur sehr wenige Einzelexemplare, und obwohl die Morcheln in ganz Deutschland ein gutes Jahr haben, bleiben sie bei uns fast aus. Nur an ganz wenigen windgeschützten und sonnenbegünstigten Stellen kann man mit etwas Glück eine Handvoll Morcheln finden. Ich denke nicht, dass sich das noch groß ändern wird. Ich kann mir vorstellen, dass es hingegen demnächst größere Mengen von Maipilzen geben. Wer diese Pilze mag, wird wohl in diesem Jahr nicht enttäuscht werden.

 

08.05.2021 - Gestern bin ich nach der Arbeit noch nach Poel gefahren und konnte dort erfolgreich Käppchenmorcheln finden. Heute ging es mit Frau, Kind und dem Hund in einem Küstenwald in Westmecklenburg. Sonne tanken und nach Pilzen Ausschau halten. Speisemorcheln konnten wir nicht eine sehen, aber dafür gab es reichlich Käppchenmorcheln. Wir sammelten ein Körbchen voll und brachten diese noch Mutti zum Verkosten. Ihr Fazit fiel sehr gut aus und zu zukünftigen Morchel-Körbchen würde sie nicht nein sagen.

 

09.05.2021 - Heute ist Muttertag und wir verbrachten den Tag mal ohne Pilze und fuhren stattdessen bei sommerlichem Wetter zum Strand. Etwas abschalten, Lagerfeuer machen, anschließend über der Glut grillen, Bierchen trinken, Sonne und dabei die Ostsee genießen. Was will man noch mehr?

 

10.05.2021 - Heute war es noch einmal richtig warm, mit bis zu 26 Grad. Das ändert sich aber nachher gleich wieder, denn Regen ist angekündigt. Damit kühlt sich auch die Luft wieder stark runter, feuchte Witterung steht nun wieder für nächste Zeit an. Für die Pilze ist es jedenfalls von Vorteil. Ich bin gespannt, ob und wie viel heute Abend vom Himmel kommt.

 

13.05.2021 - Ein ungewöhnlich feuchter Herrentag ist das dieses Jahr. Sind wir sonst an diesem Tag schönes und sonniges Wetter gewohnt, ist es heute dauergrau am Himmel und westlich von Wismar geregnet es schon fast den ganzen Tag. So wie es nach wie vor aussieht, ändert sich auch in den nächsten Tagen weiter nichts an dieser Wetterlage. Immer wieder soll zu kleinen Schauern oder Nieselregen kommen und die Durchschnittstemperatur wird an den Tagen ungefähr 15 Grad betragen. Heute Vormittag war ich kurz schauen, ob es schon einige Arten von kleinen orange-roten Borstenbecherlingen (Scutellinia) gibt, aber bis auf ein paar Goldmistpilze am Wegesrand konnte ich keine weiteren frischen Pilze entdecken. Wenn es morgen trocken bleibt, werde ich nach der Arbeit noch einen Abstecher in den Wald machen. Irgendetwas wird es mit Sicherheit zu finden geben.

 

21.05.2021 - Heute Vormittag war die Frau mit Hund und Töchterchen unterwegs. Nach meinem Feierabend berichteten sie mir von einer Entdeckung von unzähligen Käppchen-Morcheln und es sollen noch andere Pilze im selben Habitat wachsen. Keine Frage, fix die Kamera geholt und ab ging die Reise zum Zielgebiet. In puncto Käppchenmorcheln haben sie jedenfalls nicht übertrieben. Ich schätze, es waren vielleicht 200 bis 250 Fruchtkörper, allerdings waren viele schon überständig und alt. Egal, denn das wurde für mich zur Nebensache, denn in Mitte dieser Morcheln standen ca. 35 Fingerhut-Verpeln (Verpa conica). Große Freude, denn ich habe viele Jahre nach dieser Pilzart gesucht. Während die Verpeln in anderen Teilen Deutschlands öfter mal auftauchen oder sogar manchmal orthäufig wachsen, gehören sie in Norddeutschland eher zu den selten gefundenen Pilzen. So ist es aber doch oft im Leben, was des einen sein Müll ist, ist des anderen sein Schatz. Oder wie lautete das Sprichwort. Bei diesem dauer kalten und nassen Wetter war das heute ein sonniges und freudiges Erlebnis.

 

Pfingstsonntag 23.05.2021 - Von gestern und heute gibt es nichts Besonderes von der Pilzfront zu berichten. Es ist weiterhin zu kalt für den Mai, der unangenehme Wind hat leider auch wieder zugelegt und die Sonne ist mit kleinen Regenschauern permanent im Wechsel. Eigentlich haben wir noch klassisches Aprilwetter. Ich bin ja froh, dass wir nachts keinen Bodenfrost mehr haben. Gestern war ich erfolglos im Auwald und heute in einem guten Rotkappen-Gebiet unterwegs. Mit diesen hübschen Pilzen rechne ich nun aber erst frühstens ab der zweiten Juniwoche. Für heute habe ich noch einige Proben zum mikroskopieren und morgen werde ich wahrscheinlich noch einmal die Lokalität der Fingerhutverpel ansteuern. Vielleicht kann ich noch ein hübsches Exemplar finden und bekomme hoffentlich noch ein besseres Bild von ihnen hin. Das oben gezeigte Bild entstand im Gebüsch unter Weißdorn und zudem hatte es geregnet, was die Umgebung noch dunkler machte. Ansonsten feiern wohl die Maipilze (Calocybe gambosa) in diesem Jahr ihren Wachstumshöhepunkt. Die Georgsritterlinge, wie der Maipilz auch genannt wird, scheint ein gutes Jahr zu haben und Freunde des beliebten Speisepilzes können ihren Jahresvorrat nun kräftig füllen. Gleiches scheint auch für die hochgerippten Becherlorcheln (Helvella acetabulum) zu gelten, denn bei der gestrigen Hunderunde konnte ich entlang eines Radweges noch Dutzende frische und faustgroße Fruchtkörper sehen.

 

30.05.2021 - In den letzten Tagen war ich in verschiedenen Biotopen unterwegs und ich sah selten mal einen frischen Pilz. Die, die ich sah, waren oft schon zerfressen oder vom Wind gezeichnet. Einzig ein paar noch frische Becherlorcheln (Helvella acetabulum) konnte ich finden und fotografieren. So richtig läuft`s nicht. Die klassischen Pilze, die nun eigentlich wachsen müssten, wird es bisher einfach zu kalt gewesen sein. So langsam nähern wir uns aber den normalen Temperaturen und wir überschreiten zum Ende der Woche die zwanzig Grad-Marke. Mit Regen wird es nun zwar wieder etwas knapper werden, aber der Boden sollte etwas im Speicher haben, sodass es in spätestens zwei Wochen schon abwechslungsreicher an der Pilzfront werden kann. Ich müsste eigentlich noch ein paar Überstunden nehmen und wenn mir eine vielversprechende Lokalität einfallen sollte, dann werde ich unter der Woche eine Waldexkursion unternehmen. Vielleicht gibt es denn schon herrliche Rotkappen und die ersten Sommer-Steinpilze des Jahres.