Morchella esculenta var. rigida - Gelbe Morchel
Morchella esculenta var. vulgaris - Graue Morchel
Morchella esculenta var. rotunda - Runde Morchel
Morchella esculenta var. umbrina - Braune Morchel
Morchella esculenta var. crassipes - Dickfuß Morchel
Die Spitzmorcheln (auch Morchella conica) erscheinen schon vor den Speisemorcheln und das kann denn auch schon ab Februar der Fall sein. Man findet sie am ehesten da, wo der Boden unter einer Moosdecke oder Nadelstreu mit grobem Kies versetzt ist, in sandigen Kiefernwäldern, in Bergnadelwäldern, in Fichtenwäldern, in mit Kiefern oder Fichten aufgeforsteten Tagebaugebieten und gerne auch auf alten Brandstellen. Immer häufiger in Stadtgebieten und Gärten auf Rindenmulch, der im Vorjahr ausgebracht wurde. Sie taucht als erste der drei gängigen Morchelarten auf und kann in milden Wintern schon ab Ende Februar erscheinen. Aber Vorsicht, in den gleichen Gebieten wächst die giftige Frühjahrslorchel. Da die Spitzmorchel dunkel bis schwarz ist und die braunroten Giftlorcheln auch mal witterungsbedingt sehr dunkel werden können, ist es wichtig, jeden einzelnen Fruchtkörper genau zu betrachten, um eine etwaige Verwechslung unbedingt auszuschließen. Ich werde beide Arten auch noch mal nebeneinander fotografieren und von beiden einen Querschnitt zeigen.
Die Käppchenmorchel, auch halbfreie Morchel genannt, ist nicht so anspruchsvoll was
den Boden betrifft. Man findet sie in ähnlichen Biotopen, wie sie auch die Speisemorchel mag. Sie ist deutlich häufiger anzutreffen, als die größere und kräftiger gebaute Speisemorchel. Sie
ist auch toleranter was Nässe betrifft, nicht selten fand ich sie direkt in nassen Straßengräben oder neben nassen Schlammgruben, auch bei Brennnesseln wachsen sie, die zum Beispiel
stickstoffreiche Böden anzeigen. Jung sehen sie den Spitzmorcheln ähnlich, aber schnell wird der Stiel deutlich länger und die Hutränder stehen frei. Es dürfte die häufigste Morchelart in
Deutschland sein. Im Geschmack etwas ist sie etwas minderwertiger als die gute Speisemorchel.
Die Fingerhut-Verpel wächst zur selben Zeit wie die Speisemorchel, ist deutlich kleiner, schmächtiger und ist wesentlich seltener als die Morchel. Einzeln bis gesellig kommen sie in gleichen Biotopen vor, wo auch Morcheln wachsen könnten. In Auwäldern, Bachufern, in Schlucht- & Bruchwäldern, Waldrändern, bei Birken, Eschen, Pappeln, auf kalkhaltigen oder lehmig, tonigen Böden. Die kleinen bis ca. 5 cm großen Verpeln haben einen rotbraunen bis graubraunen fingerhutförmigen, leicht runzeligen Hut, der im Verhältnis zum Stiel sehr klein ist. Der Hut ist nur an der äußersten Stielspitze vom weißen, hohlen, leicht samtigen Stiel angeheftet. Der aromatische Geruch lädt zum Essen ein, manche vertragen sie gut und einige Mensche berichten von Unverträglichkeiten. Auf jeden Fall sollten sie gut durchgegart werden. Da dieser Pilz als selten gilt und in vielen Bundesländern auf den roten Listen steht, sollte er ohnehin geschont werden.
Deutlich größer als die Fingerhut-Verpel wird die Böhmische Verpel, mit einer Größe von bis zu 18 cm. Sie wächst ebenfalls auf Kalkboden, an Flüssen und Bächen, gerne in und bei Gebüschen vom Weißdorn und bei Wildkirsche. Der Hut ist gelblich bis goldbraun, auffällig längsrunzelig und glockenförmig geformt. Die Ränder des Hutes stehen frei, da er nur am weißlichen, wattig gekammerten bis hohlen Stiel angewachsen ist. Der Geruch soll aromatisch pilzig sein. Der Speisewert ist umstritten, Unverträglichkeiten sind bekannt und sie sollten wegen ihrer Seltenheit ohnehin geschont und nicht gegessen werden. In den südlichen Teilen des Landes kann man sie zur richtigen Zeit häufiger finden. Nach Stilllegung und der Rekultivierung der ehemaligen Tagebaue in Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen ist es seit Jahren bekannt, dass es dort Massen von ihnen geben kann. Besonders die Region um Leipzig und Borna, kommen da voll auf ihre Kosten. Im Norden gehört die Böhmische Verpel zu den großen Raritäten, aber vielleicht habe ich auch mal das Vergnügen, sie zu finden.
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